Lager zwischen den Bäuen

Ich zucke zusammen als die beiden kommen.
“Verschwindet einfach“ zische ich schwach und drücke Moon weg

Ich knurre und trete einen Schritt vor. "Wenn sie anbietet, dir zu helfen, dann zeig dich gefälligst dankbar.", grolle ich und werfe ihm einen giftigen Blick zu. Niemand spricht in meiner Anwesenheit so mit Moon. Ich setze mich hinter sie und lasse sie weiter Löwes fell putzen. Es ihr auszureden wäre sowieso nicht möglich, deswegen halte ich mich einfach im Hintergrund und lasse sie machen , auch wenn ich nicht besonders begeistert davon bin.

Innerlich zucke ich zusammen vor Schuldbewusstsein und auch Traurigkeit. Doch dann kommt mein Dickkopf wieder zum Vorschein.
"Höre mir ganz genau zu, du oller Fusselball. Ich würde mich am liebsten zusammenrollen und mir den Kopf aufkratzen, damit ich den ganzen Mist bei den Zweibeinern vergessen kann. Aber ich muss damit leben, irgendwie", spreche ich ihn ernst an, unterdrücke das Fauchen und Knurren komplett," mir selbst tut es schrecklich weh, wenn ich mit ansehen muss, wie mein Clan, meine Familie, leidet. Du gehörst zum Clan, Löwenkralle, du bist mir wichtig. Verstehst du das wirklich nicht? Oder willst du es einfach nicht verstehen?"
Meine Ohren legen sich an vor  Kummer: "Oder verdammst du mich dafür, dass mein dummes, naives Herz nicht deinen Namen flüstert? Wenn dem so ist, dann hast du jedes Recht dazu, mich zu hassen und zu verachten, Löwenkralle. Aber Liebe kann man nicht erzwingen."
Traurig wende ich mich von dem stummen Kater ab und schaue unsicher zu Struwwelpelz, bevor ich leise und wirklich bedrückt mauze: "Ich wollte Löwenkralle wirklich helfen, aber wenn er selbst es nicht will, dann sind mir die Tazen gebunden." Als ich an Struwwel vorbeischleiche, wispere ich ihm noch ins Ohr: "Nicht ihn angreifen, bitte, Struwwel. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich einen von euch verliere. Du bist mein Gefährte, doch er ein ClanBruder."

Ich fauche beide an.
"Moon ich hab dich nie geliebt" ich sträube mich vor Wut.
"Soll struwwl mir dich den Pelz zerkratzen" sage ich dann etwas ruhiger uns lege den Kopf auf die Pfoten.
"Mir ist es egal was mit mir passiert irgendwann wird es andere Krieger geben und ich werde ausgetauscht " sage ich gleichgültig.
"Moon verstehs doch. Sieh mich an was bin ich noch wenn selbst Struwwel mich schon anfaucht? Von mir aus könnt ihr machen was ihr wollt mit mir"

Meine Ohren legen sich an, aber meine Stimme bleibt ruhig: "Du bist Löwenkralle, ein starker, mutiger und leider auch manchmal mäusehirniger Kater. Doch selbst dafür haben wir dich gern." Ich tabse wieder näher zu ihm.
Depressionen, da gibt es bestimmt auch irgendeine Pflanze die hilft. Nur habe ich die im Augenblick nicht zur Pfote.
"Man kann dich nicht einfach austauschen", erkläre ich ihm, füge leiser hinzu," ohne dich, Löwenkralle, wäre der Clan vernichtet wurden in dieser dunklen, dunklen Nacht der Verrücktheiten. Du warst da, hast trotz Wunden alles gegeben, dass das nicht geschieht. Und du hast mir einmal das Leben gerettet, beinahe mit deinem eigenen dafür bezahlt."
Ich schaue ihm direkt in das halbvernarbte Gesicht. "Struwwelpelz hat Seelenqualen durchlitten wegen meiner Abwesenheit", miaue ich schuldbewusst, werfe diesem Kater einen schnellen Blick zu. Jedoch wende ich mich nur Sekunden später wieder dem Kater vor mir zu. "Löwenkralle, ich kann keinen Geist heilen, leider. Aber ich verwette meinen Schweif und meine Ohren darauf, dass dein Geist auch irgendwie tief verletzt wurde."
Die schlimmsten Wunden und Narben sind leider die, welche man nicht sehen kann, denke ich mir.
"Löwenkralle, ich bitte dich. Lasse ich und Struwwelpelz dir helfen."

Ich sehr sie an und schnaube.
“Wenn es dir wichtig ist dann macht es“ ich bliebe einfach still liegen.
“Im Endeffekt kann ich sowieso nichts dagegen machen“

Ich fühle mich komplett hilflos.
Wie soll man einer Katze oder Kater helfen, der seinen Lebenswillen verloren hat?
Ich benötige Unterstützung, schaue deswegen zu Struwwelpelz und bitte mit leiser Stimme: "Kannst du einmal  bitte schauen, ob Nachtstern kurz Zeit hat?"

Ich rolle mich zusammen und starre dann in die Ecke.

Ich sehe Löwe an. Das Bild vor meinen Augen verschwimmt einen Herzschlag lang und ich sehe mich selbst, statt Löwe, am Rand des Lagers liegen. Zusammengerollt. Erfüllt mit Trauer. Ich reiße kurz die Augen auf. Die Erinnerungen haben mich schon lange nicht mehr so intensiv heimgesucht wie jetzt. Ich taumele kurz bevor ich mich wieder fange und nicke. Moon hat genug zu tun ich darf nicht auch noch schwach wirken. Entschlossen drehe ich mich um und laufe zu nachtsterns Bau.

Ich schaue meinem Gefährten besorgt nach. Sein Taumeln ist mir nicht entgangen, doch er wirkte so, als wenn niemand, insbesondere ich, etwas davon mitbekommen soll. Ich zeige es also nicht, schweige deswegen.
Mit aufmerksamen Blick mustere ich den zusammengerollten Kater. "Löwenkralle, darf ich dir eine persönlichere Frage stellen, ohne das du mir dafür das Fell über die Ohren ziehst?"

Ich sehe sie an.
"Frag doch einfach"

Ich nehme all meinen Mut zusammen, bevor ich miaue: "Ich war eine ganze Zeit lang nicht da, weiß gar nicht wirklich, was alles im Clan los war. Aber kann es sein, dass du momentan so  bist, weil du Sehnsucht nach jemanden hast?"

Ich schüttel den Kopf.
"Darüber bin ich hinweg"

Ich öffne die Augen und strecke mich gähnend während ich mich umsehe.

Ich glaube ihm das nicht. Dafür wirkt er einfach zu niedergeschlagen.
Somit wende ich einen kleinen, ungefährlichen Trick an. "Verstehe", meine ich," über wen bist du denn hinweg, Löwenkralle?"

Ich lege meinen Kopf auf die Pfoten.
"Über den Schmerz das meine Gefährtin kaum mehr da ist"

Innerlich zucke ich heftig zusammen.
War Struwwelpelz auch so, als ich fort war?
Gewissensbisse krallen sich schmerzhaft in meine Gedanken, als ich näher zu Löwenkralle tabse und mich neben ihn setze. Leise mauze ich: "Du bist noch lange nicht darüber hinweg, fürchte ich. Löwenkralle, ich kenne deinen Schmerz, diese Sehnsucht, musste das auch alles durchmachen."
Soll ich da besser Struwwelpelz um Hilfe bitten?
"Ich kann nur für mich persönlich sprechen", erkläre ich dem bedrückten Kater," aber ich hätte jemanden an meine Seite gewünscht, der mich ablenkt, mit mir spricht, den Kummer schmälert."

Ich starre immer noch in die Ecke und bleibe einfach liegen.
"Ich habe gelernt schnell über sowas hin weg zu sehen" erkläre ich und richte meinen abgemagerten Körper auf.
"Leb du dein Leben mit Struwwel weiter"

Es bricht mir regelrecht das Herz, ihn, einen so stolzen Kater, dermaßen zerstört zu sehen.
Du warst selbst nicht besser als die Katze, die ihm das antat, schimpfe ich mich selber stumm im Hinblick auf Struwwelpelz.
Ich kneife die Augen zusammen und miaue trocken: "Dann beweise es mir!"

Ich knurre leicht und Blicke zu ihr.
"Wozu?"

Damit ich mir keine Sorgen mehr machen brauche, will ich ihm am liebsten antworten, doch miaue stattdessen: "Damit ich aufhöre dich zu nerven. Glaube mir, ich mache so weiter."
Das herausfordernde Lächeln auf meinen Lippen verberge ich nicht.

Ich drehe mich um und Trabe übers halbe Lager. Dort lege ich mich in eine Ecke

Ich grinse leicht belustigt, Moon hat sich wirklich kaum verändert. "Dann könnt ihr auch gleich jagen gehen",miaue ich und stehe auf.

Leicht knurre ich und stehe auf. Dann begebe ich mich auf Jagd.
--Terri

Ich beobachte die Szene. Leise stelle ich mich zu Nachtstern. Dann zucke ich die Schultern. "Ich hab keinen Nerv für sowas...", knurre ich. Ich hasse dieses ganze gefühlsgedusel. "Ich geh auf nachtpatroullie.. Ihr schafft das wahrscheinlich besser ohne mich.", murmele ich und laufe zum lagerausgang.