Lager zwischen den Bäuen

Ich versuche auf zu stehen und schleif mich anden Rand des Lagers.

"warte, Kralle", rufe ich. Ich war hinter einem Busch gelegen, keine Ahnung wie ich dahin gekommen bin. Wahrscheinlich bin ich halb bewusstlos durchs Lager gestolpert und mich an der erstbesten Stelle fallen lassen. "Kralle, danke das du uns geholfen hast"

Ich Murmel:" Kein Ding." Ich schmiege meinen Kopf an ihrer Schulter und le lecke ihr paar mal übers Ohr. Danach drehe ich mich um und paar Meter weiter weg breche ich zusammen und bleibe liegen.

Ich sehe Moonschatten hinterher, wie sie kralle hilft. Ihre worte versetzen mir einen stich. Ich seufze. Was für eine tolle kätzin sie doch ist. Leider nicht im TigerClan und sie wird es auch niemals sein. Ich nicke Nachtstern zum abschied zu und trotte aus dem Lager. Mein schwanz schleift betreten hinter mir her. Du musst dich um deinen Clan kümmern, versuche ich mich zu erinnern. Sie brauchen dich. Dennoch lasse ich die Schultern hängen. Ich trete durch den lagerausgang und mache mich mit gebrochenem herzen auf den weg in mein territorium.

Ich steh wieder auf und mach mich auf den Weg zu meinem Lager da ich sehe das mich niemand mehr braucht.

Ich schaue mich um und scharfer Schmerz krallt sich in mein Herz. Struwwelstern, der Anführer des Tigerclans, unser Feind, ist weg. Mehrmals muss ich heftig alle Tränen runterschlucken, versuche mir nichts anmerken zu lassen. Der Clan und seine Mitglieder sind wichtiger als meine eigenen Gefühle. Meine Tazen schleichen zum Kriegerbau. Zwar versuche ich mein kaputtes, gebrochenes Herz nicht nach außen zu zeigen. Aber meine Körperhaltung kann ich, trotz meiner eisernen Entschlossenheit, nicht verstecken. Denn meine Ohren sind bedrückt nach hinten gelegt, mein Schweif schleift über die Erde.

Moonschatten geht in den Kriegerbau

Ich folge Moonschatten. Ich bin müde und erschöpft von dem Kampf. Ich will nur noch schlafen.
Meerauge geht in den Kriegerbau

Ich betrete das Lager. Alles hier schein friedlich. Nachtstern folgt mir leise. Mein Nackenfell stellt sich auf. Ich sehe mich um. Eigentlich sollte ich nicht hier sondern bei meinem eigenen Clan sein. Aber der braucht mich sowieso nicht. Ich wäre in diesem Moment trotzdem lieber in meinem verlassenen Lager. Nervös prüfe ich die Umgebung ab. Moonschatten muss in der Nähe sein. Mein Herz macht einen kleinen Satz.

"Hallo Struwwelstern! Was machst du denn hier? Suchst du wen? Na ja ich muss los, ich gehe mit Moonschatten auf Jagtpatroulie, wir brauchen was zu essen. Tschüss!" Meerauge läuft in Richtung Ausgang und verschwinde in den Wald.

Meine Augen huschen forschend über das Lager, denn es liegt ein fremder Geruch in der Luft. Leider aber kann ich nicht sagen, was genau, dafür sind die anderen Duftspuren noch zu stark. So wende ich mich Richtung Fluss, da mir eine Idee gekommen ist, wie ich vielleicht auch einige Fische jagen kann. Auf jeden Fall aber muss der Großteil unserer Beutetiere immer mal was trinken. Im Endeffekt also nur vorteilhaft für uns als Jäger.
Während ich laufe, flüstern die Herzscherben immer wieder Struwwelstern. Panisch versuche ich das letzte Bild von ihm bei unserer letzten Begegnung zu verdrängen. Konzentrier dich, Moonschatten! Ansonsten lässt du deinen Clan verhungern, weil du nichts fängst!

Ich sehe wie Meerauge aus dem Lager verschwindet. Vermutlich ist es sinnlos. Moonschatten ist zu freundlich, zu gut für mich. Ich renne Meerauge trotzdem hinterher und rufe: "Halt, warte!" Ich hole sie ein. "Wo ist Moonschatten? Ich muss sie sehen." Verlegen trete ich von einer Pfote auf die andere und warte auf die Antwort.

Ich renne Struwwel hinterher. "Sie jagd wahrscheinlich,dafür hab ich sie eingeteilt",erkläre ich ihm.

Ich lasse enttäuscht die Ohren hängen. "Und jetzt?", frage ich. Ich sehe mich um. Ich habe ein wenig Angst. Was soll ich ihr sagen?

Ich komme ind as Lager "oh halo Struwwelstern, du bist immer noch da?" Ich habe Struwwelstern's Frage vorhin nicht gehört, als er sie wiederholt, muss ich erst einmal meine Beute ablegen um zu antworten. "Moonschatten ist wahrscheinlich noch auf der Jagd, wir haben uns aufgeteilt. Sie müsste bald wieder hier sein" Dann nehme ich meine Beute wieder auf und gehe zum Frischbeutehaufen.

"Du bist schrecklich Kater! Such sie du dümmchen! Du hast ne Nase, du kannst sie aufspüren!",knurre ich aufgebracht.

Ich seufze. Vermutlich hat sie recht. Ich nicke Meerauge zu und trotte wenige Schritte in den Wald hinein. Dann bleibe ich stehen und prüfe die Luft. Ihr Geruch führt mich an einen Bach. Ich sehe mich dort suchend nach ihr um.

Liebe macht wohl blind. Ich trotte zurück zu meinem Bau.

Ich habe meine Beute auf den Haufen gelegt. Vor lauter Kummer kann ich nichts essen, es nicht einmal ansehen, ohne das mir schlecht wird. So kauere ich mich am Rand des Lagers zusammen. Leise Schluchzer kann ich nicht mehr unterdrücken und verstecke das Gesicht in meinen Tazen. Vielleicht ist es so besser, versucht mein Verstand mir einzureden, denn du vergisst, wer du bist. Moonschatten, eine Kriegerin des SonnenClanes. Da hat ein Kater keinen Platz im Leben. Leider krümme ich mich nur weiter zusammen und beiße mir fest in eine Vordertaze, bis ich Blut schmecke.

Ich komme herein und lege meinen Schwanz so auf Moonschatten das sie aufhört. Ich sage:" Ich will mit Nachtstern reden.!"

Ich springe halb auf und schnappe nach seinem Schweif. Meine Augen sind trübe und matt, mein Fell verfilzt und glänzt nicht. Der Schmerz in mir ist einem dumpfen, hoffnungslosen Gefühl gewichen.
"Im Anführerbau", flüstere ich leise, drehe mich dann mit dem Rücken zu Kralle. Ich resigniere immer mehr, sehe aber keinen Grund, warum ich was daran ändern soll.

Zitternd tabse ich Richtung Lagerrand. Der dumpfe Schmerz in mir flammt so stark auf, dass ich beinahe zusammenbreche. Ich wollte doch nie irgendjemanden wehtun, jetzt tue ich das ausgerechnet jemanden, dessen Anwesenheit mich im guten Sinne durcheinander bringt. Was bin ich nur für ein Biest!

"Moonschatten!",rufe ich und gehe zu ihr,"warte bitte,ich will mit dir reden!"

Ich bleibe stehen und schlucke hart. Meine innere Zerissenheit quält mich.
Jetzt wird sie dich gleich wegschicken, flüstert es in meinen Gedanken, suche dir besser schonmal aus, wie du sterben willst.

"Ich denke wir müssen reden, komm bitte in meinen Bau",murmele ich leise,jedoch laut genug um dass sie mich versteht und gehe zu meinem Bau.

Ich habe schreckliche Angst vor dem, was jetzt kommt. Nervös zuckt meine Schweifspitze, als ich Nachtstern zögernd folge. Mit angelegten Ohren krabble ich ihr nach in den Bau.
Damals, als meine Mama noch lebte, wurden sie und ich, als ganz kleine Katze, grade mal die Augen und Ohren funktionierend, auch zu einem Anführerbau gebracht.
Vor dem, was dort geschah, schrecke ich heute noch zurück, verdränge alles. Nur in Alpträumen wird das wieder sehr, sehr lebendig.

Moonschatten betritt den Anführerbau